Ökologie des Geistes

oder: Psycho-Ökologie und Integrität

Eine angestrebte Veränderung lässt sich nur erreichen und integrieren, wenn das Ziel kongruent zur gesamten Person passt, zu ihrem Naturell, zu ihrem Selbstbild und zu ihrem Beziehungsumfeld. Schon während der Veränderungsarbeit werden mögliche Auswirkungen berücksichtigt, vor allem auf die Bereiche Familie, Lebenspartner, Arbeitsstelle, Freunde, Kollegen, usw.

Eine Maximierung einzelner Komponenten dient dabei im allgemeinen nicht der Optimierung und der Balance des Gesamtsystems. Ein System ist dann am leistungsfähigsten, wenn alle Komponenten im dynamischen Gleichgewicht sind, also etwa gleich stark, ähnlich wichtig, gut eingespielt, aufeinander bezogen. Das gilt für Familien, soziale Systeme, für Teams wie z.B. in Betrieben oder Fußballmannschaften, aber auch für das Individuum mit seinen unterschiedlichen inneren Anteilen.

Wenn z.B. ein schweigsamer, schüchterner Mensch sich als Ziel setzt: Ich möchte ein selbstbewusster, überzeugender Redner werden, dann kann es sein, dass er die für diese Veränderung notwendigen Ressourcen nicht besitzt. Wenn ein Klient bei der Beschreibung seines Ziels inkongruente Signale aussendet, also z.B. seine Körpersprache etwas anderes sagt als der Inhalt seiner Worte, dann ist es notwendig, das Ziel zu hinterfragen und genauer zu ergründen. Vermutlich ist es gar nicht sein eigenes Ziel, sondern er hat es übernommen, weil er glaubt, es wäre erstrebenswert und er müsste es erreichen. Natürlich hat er dann (unbewusste) Widerstände gegen dieses Ziel, die sich in Inkongruenzen zeigen.

Es liegt keinesfalls im Ermessen des Therapeuten, zu entscheiden, ob das beschriebene Ziel es wert ist, angestrebt und erreicht zu werden. Gerade für NLP-Therapeuten gilt die Regel, sich ausschließlich auf ihre sinnesspezifische Wahrnehmung zu verlassen, und nicht willkürlich oder nach Lehrbuch zu entscheiden, was für den Klienten gut ist und was nicht. Ein NLP-Therapeut kann nur so gut sein wie seine sinnesspezifische Wahrnehmung.

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