Prüfungsangst

Während einer Prüfung ist man oft so aufgeregt, dass einem die einfachsten Dinge nicht mehr einfallen. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe; im allgemeinen glaubt man, es liege am eigenen unzureichenden Wissen. Wenn man Angst als einen mentalen Prozess betrachtet, als einen Fehler im Denken, wird man versuchen, sie durch geistige Disziplin zu bewältigen, oder man wird nach Ursachen für die Angst suchen. Mögliche Ergebnisse dieser Suche sind entweder: „ich habe nicht genug gelernt“ oder: „die wollen mich sowieso durchfallen lassen“. In beiden Fällen hat man schon Tage vor der Prüfung Angst, und während der Prüfung keine Möglichkeit, etwas daran zu ändern.

Angst ist ein ganz natürlicher, physiologischer Prozess, der bei Gefahr eingesetzt wird, als eine körperliche Reaktion, die im Überlebenskampf sinnvoll ist, aber meistens im völlig falschen Moment auftaucht. Was passiert da im Körper? Der Adrenalinspiegel steigt an, und damit Blutdruck und Herzfrequenz; die Muskulatur spannt sich an, das Denken ist verkrampft und beschleunigt: Der Körper wird vorbereitet auf Kampf oder Flucht. Man denkt, die Ursache dieses angespannten Zustandes wäre mangelndes Wissen, dabei ist es gerade umgekehrt: Die Teile des Gehirns, in denen das Wissen steckt, werden schlecht durchblutet, und das vorhandene Wissen ist nicht mehr abrufbar. Der Atemfluss ist blockiert, und innerlich gelähmt wartet man gebannt auf die nächste Frage, wie das Kaninchen vor der Schlange.

Physiologisch läuft Prüfungsangst also nach einem bestimmten Muster ab, und dieses körperliche Muster lässt sich verändern, z.B. mit NLPt. Wir suchen dabei nicht nach Gründen, sondern fokussieren mehr auf den körperlichen Prozess als auf den mentalen:
Sie als Klient versetzen sich in einen Zustand, in dem Sie optimalen Zugriff auf Ihr Können, und all Ihr Wissen verfügbar hatten. Vielleicht haben Sie in einer Übungsgruppe einem Freund die schwierigen Zusammenhänge erklärt: entspannt, engagiert, konzentriert, geistig wach und präsent, klar im Kopf usw.
Dieser Zustand der körperlich-mentalen Exzellenz wird dann in die Problemsituation (Prüfung) „importiert“: Sie stellen sich vor, dass Sie in der Prüfung sitzen, und der Prüfer Ihnen eine Frage stellt. Wir beginnen mit einer leichten Frage, auf die Sie jetzt Ihrem (imaginierten) Prüfer in Echtzeit antworten. Die Prüfung wird also simuliert, wie in einer Generalprobe: Wir üben ein, wie Sie Ihren guten Zustand auch dann bewahren können, wenn Sie die Antwort nicht gleich wissen, sondern überlegen müssen. (Wenn man die Antwort weiß, ist es sowieso leicht, in einer guten Verfassung zu bleiben; es ist aber nicht die einzige Möglichkeit!)
Im nächsten Schritt stellen Sie sich eine schwierigere Frage vor, und wie der Prüfer Sie dabei erwartungsvoll anschaut. Ich achte darauf, dass Sie während der ganzen Zeit ruhig und gesammelt bleiben, nicht ablenken, sondern ruhig atmen, und konzentriert bleiben. So gewöhnt sich Ihr Nervensystem daran, dem Prüfer Rede und Antwort zu stehen, und dabei im guten Zustand zu bleiben. Wenn Sie dann hinterher an „Prüfung“ denken, wird dieser gute Zustand ausgelöst, und nicht die Angst.

Durch diese Form der Vorbereitung ist es möglich, die Prüfungsangst abzubauen – was natürlich nicht das Lernen ersetzt. Erfolgreiche Prüflinge wenden diese Strategie automatisch an. Wenn Sie das auch lernen wollen, kommen Sie zu mir in die Praxis.