Modellbildung

Wir Menschen orientieren uns gern an Modellen, um die Welt in Begriffen unserer Wahrnehmung zu beschreiben. So ist z.B. ein Stadtplan ein Modell einer Stadt. Modelle liefern uns eine Orientierung, und sie sind praktisch anwendbar, indem sie uns eine mögliche Anleitung zum Handeln geben. Für ein funktionierendes Modell brauchen wir eine Syntax, also eine Sprache, die die Elemente des Modells beschreibt, und definierte Operationen, die die Beziehungen der Elemente untereinander beschreiben. Ein Modell beantwortet weniger die Frage: Was steckt dahinter? Was ist der tiefere Sinn? Warum ist das so? Sondern eher: Wie geht das? Wie läuft das ab? Wie gehe ich damit um?

Jahrtausende lang war die Scheibe das gültige Modell der Erde. Ein Modell ist anschaulich und unmittelbar zu verstehen, zu begreifen, an der Realität zu überprüfen – deswegen musste das Modell Scheibe verworfen werden, als offensichtlich wurde, dass sie als Modell für die Erde nicht angemessen war. Das heute gültige Modell der Erde ist der Globus.
Probleme können dadurch entstehen, dass unser Modell der Welt nicht ganz korrekt ist, oder unvollständig wie z.B. ein veralteter Stadtplan, in dem eine wichtige Umgehungsstraße noch nicht eingezeichnet ist. Manche Menschen haben einen völlig falschen Stadtplan, an dem sie sich zu orientieren suchen, oder einen in einem ungeeigneten Maßstab, und wundern sich dann, dass sie die Orientierung verlieren. Wenn man sich verfahren hat, empfiehlt es sich, den richtigen Stadtplan aufzuklappen, um sich wieder zu orientieren. Eine Diskussion bei geschlossenem Stadtplan („wo sind wir bloß vom Weg abgekommen? Wie konnte das nur passieren? Das ist alles deine Schuld!“) ist ebenso wenig sinnvoll wie ein ratloses Hin- und Herfahren oder ein resigniertes Aussteigen.

Für die Beziehungen zwischen Menschen liefert NLP ein solches Modell: Als Syntax zur Beschreibung des inneren Erlebens nutzen wir im NLP ausschließlich sinnesspezifische Begriffe, und vermeiden möglichst alle Bewertungen und Interpretationen. NLP ist gut geeignet, die fehlerhaften oder unvollständigen Stellen des inneren Modells zu erkunden, zu korrigieren und wieder zu vervollständigen. Es geht nicht darum, sich an die Welt anzupassen oder die Welt an sich, sondern sein Modell der Welt so zu verändern, dass es für einen selbst nützlich, angemessen und hilfreich ist. Meist sind nur geringfügige Änderungen notwendig. Für diese Art der Änderungen liefert NLP ein umfangreiches Arsenal von höchst effektiven Interventionen. (siehe: NLP in der Therapie, z.B.: Behandlung einer Spinnenphobie)

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