Beispiele

  • Ein Fußballspieler, der gerade ein Tor geschossen hat, wird in den Kindheits-Ich-Zustand wechseln: er strahlt, jubelt, wirft sich auf den Boden.
  • Auf einer Party ist Vergnügen angesagt. Frei und ungezügelt tanzen, lachen, Spaß haben: Für all diese Verhaltensweisen ist der Kindheits-Ich-Zustand der angemessene. Einige Gäste sondern sich ab, und fangen an zu reden und zu diskutieren: Sie sind im Erwachsenen-Ich-Zustand. Ein anderer schaut angespannt und verbissen, spannt seine Kiefermuskeln an; er dreht die Musik leiser oder schließt die Fenster, damit die Nachbarn nicht gestört werden, schaut auf die ausgelassenen Tanzenden und schüttelt verständnislos den Kopf: er ist wahrscheinlich im Eltern-Ich-Zustand. Kritisch, bewertend, vielleicht pikiert die Nase rümpfend.
  • Eine verbreitete Methode, in den Kind-Ich-Zustand zu gelangen, ist der Genuss von Alkohol; wenn man so angespannt ist, dass man keinen Zugang mehr zu Spaß und Leichtigkeit bekommt, ist Alkohol eine Möglichkeit, die übermächtige Stimme des Eltern-Ich zum Schweigen bringen.
  • Gute Vorsätze zum neuen Jahr zum Beispiel, beschließt meist unser inneres Eltern-Ich, das sich als vernünftiges Erwachsenen-Ich maskiert und sagt: Ich will doch nur das Beste für dich. Ausführen muss die guten Vorsätze aber ein anderer Anteil, der dazu eigentlich keine Lust hat; wenn dieser sich dann weigert oder es schlicht vergisst, dann ärgert man sich über sich selbst. Was man sich auch vornimmt: Seine Ängste in den Griff zu kriegen, den inneren Schweinehund zu überwinden, sich zusammenzureißen, disziplinierter zu sein: all das bedeutet im allgemeinen nicht, sein Erwachsenen-Ich zu stärken, sondern sein Eltern-Ich! Fast immer auf Kosten des Kindheits-Ichs. Indem man sich zu etwas zwingen will, wogegen es heftige innere Widerstände gibt.