Paul Watzlawick

Er war ein Kommunikationswissenschaftler, Psychotherapeut und Soziologe − und natürlich Autor. Mit Werken wie „Anleitung zum Unglücklichsein„, „Wie wirklich ist die Wirklichkeit“ und „Vom Schlechten des Guten“ wurde er einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Er studierte Philologie in Venedig, und promovierte in Philosophie. 1951-54 ließ er sich im C.-G.-Jung-Institut in Zürich zum Psychoanalytiker ausbilden, und ging dann 1957 als Professor nach El Salvador. Schwerpunkt seiner Forschung war bereits hier die familiäre Kommunikation.

1960 wurde er an das Mental Research Institute nach Palo Alto in Kalifornien geholt; dort waren Gregory Bateson und Milton Erickson seine Lehrer und Kollegen. Er schloss sich Bateson′s Studien zur Schizophrenie an, und lieferte bedeutende Beiträge zur Kommunikationstheorie und zur systemischen Familientherapie, z.B. über paradoxe Interventionen und über die Funktion von psychosomatischen Symptomen. Er war ein Anhänger des radikalen Konstruktivismus, aber er durfte das auch: Er war ein sinnlicher Mensch, kein kopflastiger Theoretiker, er war ein Genießer, und hatte viel Liebe im Herzen für seine Mitmenschen. Und er hat die „Konstruktion der Wirklichkeit“ auch mal humorvoll auf die Schippe genommen; zuviel des Guten sei eben nicht gut.

Einer seiner großen Verdienste ist es, die Ideen von Gregory Bateson einer größeren Öffentlichkeit bekannt gemacht zu haben; mit Charme und Humor präsentiert er, populärwissenschaftlich und daher für jedermann verständlich, den Geist von Bateson und Erickson. Durch seine Bücher und Vortragsreisen hat er deren Tiefgang und Expertise in die Welt gebracht; er hat ihre Erkenntnisse, ohne sie zu trivialisieren, in eine Sprache übersetzt, die nicht nur für Experten, sondern für alle aufgeschlossenen Menschen verständlich ist.

Seine wichtigsten und bekanntesten Aussagen sind:

  • Man kann nicht nicht kommunizieren
  • Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt, wobei letzterer den ersteren bestimmt
  • Menschliche Kommunikation bedient sich digitaler und analoger Modalitäten
  • Zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe sind entweder symmetrisch oder komplementär